Die mit „Der Bademeister ohne Himmel"

Shownotes

Einen Gast haben wir heute nicht, aber wir reden über Horst Lichter und Petra Pellini. Hier könnt Ihr unsere Folge gleich hören:

(00:00:00) Begrüßung

Diese Woche haben wir leider keine neuen Unterstützerinnen und Unterstützer - wenn Ihr dazukommen wollt, freuen wir uns! Mit wenigen Euro pro Monat seid Ihr dabei:

Larissa erzählt von einer Schmuckausgabe von „Schloss Gripsholm", die sie gekauft hat (weil Kristian sagt, das ist das beste Buch der Welt).

Tolle Nachricht: Der soziale Buchhandel "buch7", der 2008 als Studentenprojekt gestartet ist, hat seitdem über eine Million Euro gespendet! Das Team investiert 75% ihres Gewinns in soziale und kulturelle Projekte. Toll! Vielleicht könnt Ihr das ja unterstützen und Eure Weihnachts-Bucheinkäufe dort erledigen.

Heute kommt unüberseh- und -hörbar Angela Merkels Biografie "Freiheit" auf den Markt.

Und wir waren ein paar Tage in den schwarzen Zahlen mit diesem Podcast, dann kam aber die nächste Abbuchung. War trotzdem ein schönes Gefühl.

(0:15:06) Unsere ersten Sätze

(0:17:04) Kristians Buchtipp ist diesmal durch ein Interview entstanden, auf das er sich vorbereiten musste. Er hat nämlich für "Talk mit Thees" Horst Lichter getroffen. Hier könnt Ihr den Talk hören.

„Zeit für Freundschaft" von Horst Lichter

Kristian war begeistert von diesem Gespräch mit Horst Lichter. Der Mann hat viel durchgemacht und sich dennoch sein sonniges Gemüt erhalten. Muss man auch erstmal schaffen.

Der Inhalt: Es geht in diesem Buch um die Frage: "Was ist eine gute Freundschaft". In seinem autobiografischen Buch gewährt Horst Lichter Einblicke in die Freundschaften seines Lebens. In die bestehenden, die gescheiterten, aber auch die, die er nicht so einfach einordnen kann.

Kristian sagt: Es ist ein wirklich schönes Buch, weil man auch sehr viele Antworten und Anregungen bekommt. Ganz wichtig: Eine gute Freundschaft stellt keine Forderungen. Es sind schöne Gedanken und Anstöße drin mit vielen Anekdoten aus Lichters Leben. Es lohnt sich total, ich war sehr angetan von dem Buch.

Und gleich der nächste Buchtipp, diesmal von Larissa:

„Der Bademeister ohne Himmel" von Petra Pellini

(00:35:50) Bis jetzt das beste Buch des Jahres, findet Larissa. War auch in der engeren Auswahl zum Lieblingsbuch des Unabhängigen Buchhandels.

Der Inhalt: Linda ist 15 und würde am liebsten vor ein Auto laufen. Doch noch halten zwei Menschen sie davon ab: ihr einziger Freund Kevin, der daran verzweifelt, dass die Welt am Abgrund steht. Und Hubert, sechsundachtzig Jahre alt, ein Bademeister im Ruhestand, der seine Wohnung kaum mehr verlässt, Karotten toastet und auf seine Frau wartet, die vor sieben Jahren verstorben ist. Dreimal wöchentlich verbringt Linda den Nachmittag bei Hubert, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten.

Larissa sagt: Es ist ein wirklich schönes Buch über eine Freundschaft, über das Abschiednehmen und darüber, zu akzeptieren, wer wir sind und wo wir gerade stehen. Petra Pellini schreibt so, dass ich sehr oft schmunzeln musste, das Buch wird nie schwerfällig, sondern schafft es, warmherzig und humorvoll eine Geschichte zu erzählen, die eigentlich tieftraurig ist.

(00:55:05) Der schöne Satz kommt diesmal von Larissa und Kristian. Kristian hat einen aus Saša Stanišićs "Herkunft" mitgebracht und Larissa zwei schöne Sätze aus "Das dünne Pferd" von Stefanie vor Schulte.

Und gleich der nächste Buchtipp, diesmal von der Buchhändlerin Ayşe Altın von der Buchhandlung Ida von Behr in Hamburg-Volksdorf.

„Das dritte Licht" von Claire Keegan

(00:47:30) Claire Keegan läuft einem derzeit häufig in Buchhandlungen über den Weg, zumindest ihre Bücher. Die irische Autorin trifft einen Nerv.

Der Inhalt: Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein. So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder.

Ayşe sagt: Claire Keegan schreibt wenig und erzählt viel. Es ist ein dünnes Buch, aber da steckt so viel drin! Sie ist gut darin, GEfühle auszudrücken mit wenig Worten.

(00:58:50) Und noch'n Gedicht von Mascha Kaleko, diesmal "Verse für kein Gästebuch".

(01:02:32) Wir haben eine schöne Empfehlung aus der Community, und zwar von Neu-Steady-Mitglied Sabine. Yay! Sie empfiehlt uns "Der Sohn des Friseurs" von Gerbrand Bakker.

„Der Sohn des Friseurs" von Gerbrand Bakker

Der Inhalt: Seinen Vater hat Simon nie kennengelernt. Er starb bereits vor seiner Geburt bei der Flugzeugkatastrophe 1977 auf Teneriffa. Über seinen Vater wurde auch nie wirklich gesprochen. Das ändert sich als einer von Simons Kunden, ein Schriftsteller, an einem neuen Roman arbeitet und sich für die Geschichte seines Großvaters und Vaters interessiert. Und dann drängen sich auch bei Simon Fragen nach seinem Vater auf…

Sabine sagt: Das Buch lässt sich leicht lesen. Die Sprache ist direkt und lebendig. Feine Charakterbeschreibungen und bildhafte Details bereichern diese packende Geschichte über Einsamkeit, Beziehungen ohne feste Bindung, und die Suche nach dem Vater.

(01:05:14) Kristian hat wieder eine Graphic Novel für uns dabei:

„Die große Illusion - New York, 1938" von Alessandro Tota

Der Inhalt: Ende der 1930er Jahre: Das ländliche Kansas leidet unter der Depression. Ausgehungert flieht die junge Diana Morgan nach New York City – wo alles möglich scheint! Schnell gerät sie in die Gesellschaft von Kommunisten und verkehrt in zwielichtigen Cabarets. Ihre Leidenschaft sind billige Pulp-Magazine.

Kristian sagt: Es ist sehr spannend und toll erzählt. Vor allem ist es die Atmosphäre und der Überlebenskampf, der diese Graphic Novel prägt. Mit dem Zeichenstil war ich erst etwas unglücklich, fast zu einfach für eine solch tiefgehende Geschichte, aber ich hab mich sehr schnell daran gewöhnt und festgestellt, dass der Stil wunderbar zu dieser Zeit passt. In jedem Fall eine tolle Empfehlung!

(01:18:08) Rezensionsrätsel und Verabschiedung

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